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Fohlen mit Pfiff und Farbe

Ortsmarketing lässt 200 Skulpturen gießen — Halsbrand mit Winkler-Untschrift — Farbe ist wetterfest

farbig bemaltes Pferd
Von blau bis violett:  Dieses farbenprächtige Werk erhält die Freiwillige Feuerwehr Lienen.

-ws- Lienen. Hoppla. Ein bunt gestreiftes Pferd? Ein Tier mit dem grünen Logo einer regionalen Versicherung? Ja. Lienen hat das Fohlen entdeckt. Anlässlich des Deutschen Fohlen Championats (4. und 5. August) bringt das Ortsmarketing Pfiff und Farbe ins Dorf. 200 junge Pferde aus Spezialbeton lässt der rührige Verein gießen und – auf Wunsch – kolorieren. Die Auflage ist streng limitiert.

Hasso Lange bei der Arbeit
Zeitintensive Feinarbeit: Hasso Lange überlegt sich jeden Pinselstrich genau. Zuvor hat er die Farben gemischt.

Fürs Künstlerische ist Hasso Lange (66) zuständig. Daheim an seinem Schreibtisch lässt er seiner Fantasie in Sachen Farbenlehre freien Lauf. Und bringt Entwürfe zu Papier. "Weniger ist mehr", lautet sein Credo und fügt im gleichen Atemzug "Es gibt keine Schmierereien" hinzu. Schließlich sollen die Fohlen auch in drei Jahren noch wohlgefällig sein.

Die Zuhause erarbeitete Zeichnung dient Hasso Lange in seinem Atelier, ein heller Lagerraum des Bauunternehmens Großmann, als Vorlage. "Tageslicht ist wichtig", freut sich der Kattenvenner über viel Licht. Auf der Staffelei stehen alte Marmeladengläser mit den verschiedenen Farbtönen. Der Acryllack ist wasserbeständig und UV-beständig. Das kurzärmelige Hemd aufgeknöpft, den Pinsel in der rechten Hand und Schweißperlen auf der Stirn tänzelt der Meister an diesem schwülen Sommertag um die filigranen Pferdebeine. Die Zeit und die Aufträge drängen. Da sind gerade noch ein paar Minuten für die Fragen des Journalisten übrig.

Rückblende: Seit vier Jahren geht Ortsmarketing mit dem Projekt schwanger. Doch technische Schwierigkeiten lassen das Vorhaben in der Schublade schlummern. Doch erst als die Pläne Hans Jürgen Asel, Dyckerhoff-Werkleiter in Lengerich vorgetragen werden, hat er die Lösung. Flowstone weiß. Dabei handelt es sich um einen selbstverdichtenden Beton, der gegossen wird. Der fließfähige Hochleistungsbeton hat einen unschätzbaren Vorteil. Das Rütteln, um Luftblasen aus der Masse zu bekommen entfällt bei diesem Werkstoff. Beim Probeguss Ende Juni kommt Dyckerhoff-Experte Christian Bechtoldt aus Wiesbaden und begleitet mit wertvollen Tipps und Anregungen den Guss.

Der Clou: Als Halsbrand ist die Unterschrift der Reitlegende Hans Günter Winkler (81) zu sehen. Zu ihm nach Warendorf sind die Lienener gefahren, um sich beim Modell den Feinschliff und die Abnahme zu holen. Sein "Ja" zu Form und Ausführung dürfte alle Zweifler und Kritiker verstummen lassen. Zwar kann der fünfmalige Goldmedaillengewinner bei der Übergabe des ersten Fohlens an die LVM während des Fohlenchampionats nicht persönlich dabei sein, doch ein Grußwort will er verfassen.

Hasso Lange und Corinna Aust
Vorbesprechung: Corinna Aust und Hasso Lange diskutieren über die verschiedenen Farbtöne. Den Fohlenskulpturen aus Beton gibt der Grafikdesigner eine individuelle Note.

Unendlich viel Organisationsarbeit investiert Corinna Aust in das Fohlenprojekt. Hat sich die Mühe gelohnt? "?Ich bin begeistert", strahlt die Ortsmarketing- Vorsitzende in einem Gespräch mit den WN. "Das macht einen Riesenspaß." Obwohl sie bis zum letzten Augenblick nicht an die Realisierung des Projekts geglaubt hat. Ortsmarketing-Ziel ist es, möglichst viele Fohlen in Lienen zu platzieren. Und wenn es sein muss, auf dem Flur, wie in dem Gassenhauer von "Klaus & Klaus".

Wer Interesse an einem Fohlen hat, kann sich an die Firma Großmann (Telefon 05483/361) wenden. Lienener zahlen 975 Euro. Nur im Ortszentrum erfolgt die Lieferung frei Haus. Kolorierung kostet extra. Auswärtige berappen 1750 Euro.

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 30.7.2007. Fotos: W. Schmitte

Weitere Informationen: Fohlen in Lienen


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